Highlights 2013 – Astrid Kaminski

Die seltsamsten und schönsten Tanzperformances

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BY Astrid Kaminski in Critic's Guides | 10 DEC 13

Mariposa Ancestral Memory
von Raúl Moarquech Ferrera-Balanquet, gesehen im Mai 2013 im Ballhaus Naunynstraße, Berlin

Die Wege eines Bootsflüchtlings quer und queer durch die Geschichte. Politischer Kampf und die Verwandlung des Körpers durch Tanz verdichten sich zur persönlichsten, fragilsten Performance des Jahres.

all my holes are theirs
von Angela Schubot & Jared Gradinger und Aleesa Cohene, gesehen im Februar 2013 in den Sophiensaelen, Berlin

Link zum Trailer

Eine Utopie der Entgrenzung: die nicht-sexuelle Vereinigung dreier Körper. Tableaux vivants von einer Kompositionsdichte wie bei Raphaels Madonnen.

Uncles and Angels
von Nelisiwe Xaba und Mocke J. van Veuren, gesehen im Juni 2013 im Theater Hebbel am Ufer, Berlin

Dank der Echtzeitmanipulationen des Videokünstlers Mocke J. van Veuren multipliziert sich Nelisiwe Xaba in Engel, böse Onkels und eine Cinderella in Zululand. Politische Kunst braucht keine Trash-Ästhetik, um weh zu tun. Mit Humor und Perfektion geht’s auch.

Early Works
von Trisha Brown, gesehen bei Tanz im August, Hamburger Bahnhof, Berlin

Diese perfekten Minimal Dances aus den 1970er Jahren gehören zu den radikalen Neuerungen des Postmodern Dance. Heute wirken sie in der Wiederaufnahme wie luzide Möblierungstänze.

M!M
von Laurent Chétouane, gesehen im Mai 2013 im Theater Hebbel am Ufer, Berlin

M!M – DansFabrik from Focale Fixe on Vimeo.

Wie junge Schwäne auf dünnem Eis bewegen sich die Tänzer vor zwei mächtigen Folien: Jacques Derridas “Politik der Freundschaft” und Beethovens einzigem Violinkonzert. Es entsteht eine Schönheit, die ihre Manierismen mitdenkt und einen nicht zur Ruhe kommen lässt.

Astrid Kaminski writes (on) performance, poetry and social politics for a number of newspapers and magazines. She is based in Berlin. 

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